schmale Räder
Der Sonderstrand auf Römö ist leider einige Tage immer mal wieder unter Wasser und einige Zeit im Matsch mit Pfützen.
Das war für mich der Grund, ein paar kostengünstige schmale Räder für meinen Kitebuggy zu bauen.
Ich werde nicht an die Qualität, Präzision, Gewicht und schlussendlich Leistung der Räder von landsegler.de heranreichen, aber für das Cruisen im Römöer Matsch sollten sie reichen. Auch sind Geschwindkeistrekorde wohl eher unwahrscheinlich. Aber der Urfelge wurde für Querkräfte und diesen Speed nicht konstruiert.
Daher kann ich keine Garantie für die Tauglichkeit übernehmen.
In den Erklärungen sind ab und zu Unterstreichungen zu finden, welche Links zu möglichen Verkäufern beinhalten.
Zum Test weiter unten ein paar Worte.
Ich habe bei ebay.kleinanzeigen ein paar Vorderradfelgen (17 Zoll) einer Herkules (Mofa) gekauft. Zu beachten wäre, dass Vorder- und Hinterrad unterschiedliche Größen haben.
Je nachdem, wie gut man sich anstellt und Geduld hat, bekommt man welche bereits ab 10€ - 15€ pro Stück + Versand. Diese sollten keine Schläge oder Beschädigungen haben!
Der Farbe kann man später eh noch zu Leibe rücken.
Bzgl. Gewicht und Aussehen sind mindestens 2 gleiche Felgentypen erforderlich. Das Vorderrad kann etwas abweichen. 3 x 15€ = 45€
Um die Felgen tauglich für die M20-Bolzen am Kitebggy zu machen, mussten die alten Kugellager weichen. Die Aufnahme fürs Kugelager betrug 31,8mm und war leicht gerundet. In dieser Form nicht tauglich andere Kugellager als dien Originalen einzubauen.
Mein Neffe Felix hat dann mit Profiwerkzeug und einer Reibahle die letzten 0,2mm "weggehobelt". 0€ Familienpreis
Anschließend war Platz für diese Kugellager 61804 bzw. 6804 (Außen 32mm Innen 20mm Stärke 7mm) - in Edelstahl natürlich am besten, aber auch Schweine teuer.
Auf Grund der geringen Stärke und Wandung bekommt jede Felge 2 Kugellager auf jeder Seite = 4 pro Rad!!!
Ich habe erstmal die "normalen" Kugellager genommen und dann gleich 2x10 Stück - so kann ich schnell mal wechseln. Summe 21,80€. Pro Rad gerechnet 4,36€ und dann mal 3 Räder = 13,08€.
Anschließend gingen die Felgen zum Lackierer, welcher diese sandgestrahlt und mit RAL2004 (Orange) pulverbeschichtet hat. Dieser Arbeitsschritt hat mich 30€ pro Rad gekostet.
In der Zwischenzeit habe ich dann mir neue Decken bestellt.
Die für 17 Zoll angebotenen grobstolligen Decken fand ich nicht passend. So habe ich mich für eine etwas teurere aber schlankere Variante entschieden.
Wichtig war mich auch die Klassifizierung 2 1/2-17 TT 33J.
Wobei "J" für bis 100km/h steht. 2 1/2 Zoll ist die Breite und 17 Zoll der Raddurchmesser.
3 x 27,90€ = 83,70€
Außerdem brauchte ich noch passende Schläuche.
3 x 5,99€ + 5,90€ Versand = 23,87€
Da ich nicht über die entsprechende Technik verfüge, um derartige Reifen aufzuziehen, musste ich zum Reifenhändler im Ort. Dieser hat mir dann glaube ich etwa 20€ oder 25€ für alle Räder abgenommen. Frage ich aber nochmal nach.
Gebraucht konnte ich diese Sturzversteller im Netz erwerben. Ich habe, glaube ich, dafür ca. 50€ gegeben.
Um alles zusammenzubauen, waren noch diverse Kleinteile erforderlich.
2 neue M20 Bolzen in 130mm Länge aus Edelstahl
4 neue M20 Muttern (2 für die Sturzversteller und 2 für die Hinterräder)
6++ M20 Scheiben
Distanzhülsen auf der Vorderachse
Die Vorderachse selbst kann ich die vorhandene nutzen, lediglich die Abstandshalter (Distanzhülsen) mussten passend zugeschnitten werden.
Noch ein salzwasserabweisendes Schmiermittel gekauft.
In der Summe ca. 25€.
Aussehen tut mein GT-Race schon mal richtig gut. (Der Sturz von ca 8° ist noch nicht eingestellt!)
Was kostet der Spaß:
Felgen 45,00€
Ausbohren ? Familienpreis ist unbezahlbar
Kugellager 13,08€
sandstrahlen und lackieren 90,00€
Decken 83,70€
Schläuche 23,87€
Aufziehen 20,00€
Kleinteile 25,00€
Summe: 300,65€
Sturzversteller 50,00€
Ein wenig bin ich erstaunt über die hohe Summe von 300€.
Durch das häppchenweise Kaufen und Bezahlen, und die damit verbundenen Vorfreuden, kam mir das nie so teuer vor.
Außerdem ist das Produkt quasi selbstgebaut.
Viel Spaß beim nachbauen!! Gerne mit Rückmeldungen und Bildern (z.B. via Facebook und hier im Gästebuch)!
Test
14.04.2017
Da war ich nun die Woche vor Ostern auf Römö und der Vollmond und der starke Westwind taten ihr übriges - der sonderstrand lief binnen 1,5h voll und erholte sich davon die ganze Woche nicht. Ein Tag trocknete es mal ein bißchen ab, sodass ich mich entschloss die schmalen Räder zu testen.
Der Buggy fuhr prima durch die großen Pfützen und bremste kaum ab. Auch die Wasserspritzer blieben in einem erträglichem Maß. Da ich wegen zu kleiner Matte nicht wirklich Speed aufbauen konnte, ist das nur eine kurze Momentaufnahme. Leider musste ich einen gravierenden Fehler in meiner Konstruktion feststellen: Distanzhülsen aus Alu sind total kontraproduktiv. Das Material arbeitet insbesondere bei dem schmalen Rad sehr stark und gab unangenehme quietschende Geräusche von sich. Hier werde ich mit entsprechenden Edelstahlhülsen und anderen Scheiben nachjustieren.
Ich habe dann zum Vergleich nochmal auf meine Bigfoots gewechselt. Auf den trockenen Bereichen konnte ich an Fahrt aufnehmen, wurde jedoch in den Pfützen (10-15cm tief) sehr stark und abrupt abgebremst. Von den Hinterrädern bekam ich dann das Wasser quasi in den Nacken geschüttet. Der Sonderstrand war teilweise so nass, dass ich schon ohne Spritzwasser das Wasser im Sitz stehen hatte - zum Glück hatte ich einen Gummianzug an. Aber bei max 8°C Wassertemperatur ist das nicht lang angenehm.
Nach dem Feinjustieren werde ich bzgl. des neuen Tests erneut berichten.
